Analyse
Regelbasierter und vermögensverwaltender Ansatz
Österreichische Perspektive
Die Monetalis GmbH mit Sitz in Hofheim am Taunus bietet unabhängige Finanzberatung für vermögende Privatkunden auf Honorarbasis. Das Unternehmen wurde 2003 von dem Certified-Financial-Planner®-Professional Marcus Meyer gegründet. Der Gründer und geschäftsführende Gesellschafter blickt mit der Perspektive der Österreichischen Schule auf das Finanz- und Geldsystem und hat dabei die entsprechenden Folgen für Investoren im Visier. Dazu zählt vor allem eine außer Kontrolle geratene Inflation als Folge expansiver Geldpolitik, die in einen Crack-up-Boom mit stark steigenden Aktienkursen mündet und das Ende des Fiatgeldsystems einläutet.
Kompass im Börsendschungel
Im Mai 2017 wurde eine von Meyer entwickelte vermögensverwaltende Investmentstrategie im Dachfonds Monetalis Global Selection aufgelegt. Die Aktienquote kann grundsätzlich zwischen 0% und 100% variieren. Fondslenker Meyer nutzt zur Bestimmung der jeweiligen Gewichtung dieser Anlageklasse das sogenannte Monetalis-Börsenbarometer. Dabei werden die Resultate des Gebert-Indikators mit dem Aktienklima-Indikator nach Ralf Goerke kombiniert. Der Gebert-Indikator nutzt zur Prognose der DAX-Entwicklung als Faktoren die Zinspolitik der EZB, den EUR/USD-Wechselkurs, die Inflationsrate im Euroraum und saisonale Aspekte. Der Aktienklima-Indikator nach Goerke basiert auf dem Konzept der „Relativen Stärke nach Levy“ und signalisiert das Momentum von 51 internationalen Aktienindizes. Zeigen beide Indikatoren ein Verkaufssignal, liegt die Aktienquote zwischen 0% und 40%, bei einem positiven Signal zwischen 40% und 75%. Liegen zwei Kaufsignale vor, werden Aktienfonds zu mindestens 75% gewichtet. Der regelbasierte Ansatz ist transparent; falsche Bauchentscheidungen des Portfoliomanagers werden dadurch vermieden. Zudem starten Anleger durch die Vermeidung von Drawdowns bei einer Kurserholung von einem höheren Kursniveau.
Multifaktorstrategie
Über die aktiv gemanagten Zielfonds nutzt der Monetalis Global Selection Fund Faktorstrategien, die eine Outperformance gegenüber dem breiten Markt, aber auch gegenüber passiven Faktor-ETFs ermöglichen. Zu diesen Faktoren zählt beispielsweise der Size-Effekt, der beinhaltet, dass Nebenwerte auf lange Sicht höhere Renditen erzielen können als Large Caps. Daneben setzt die Strategie über den Momentumfaktor auf trendstarke Titel. Über die Sektorenrotation, die ebenfalls Bestandteil der Dachfondsstrategie ist, machen sich Investoren die unterschiedliche Entwicklung der jeweiligen Branchen im Konjunkturzyklus zunutze. Zur Absicherung werden bei Bedarf doppelt gehebelte Short-ETFs auf Standardindizes eingesetzt. Eine besondere Herausforderung in der gegenwärtigen Null- und Niedrigzinsphase stellt die Anlageklasse Anleihen dar. Meyer investiert in diesem Segment in Zielfonds, die global und flexibel in unterschiedlichste Bondkategorien investieren.
Fazit
Der Fonds punktet durch seinen replizierbaren, regelbasierten und aktiven Ansatz, der seit Auflegung gewinnbringend umgesetzt wurde. Auf Sicht von drei Jahren lag die Performance des Dachfonds bei 17% und damit deutlich über der Peergroup der global ausgerichteten flexiblen Mischfonds in Euro. Anfang Dezember wurde ein neues Hoch erreicht. Ein weiterer Pluspunkt ist die Depotführung in Liechtenstein, einem Land ohne Mitgliedschaft in der EU und den daraus resultierenden Haftungsverpflichtungen – ein Vorteil, der in Zeiten verstärkten Zugriffs des Staats auf Privatvermögen bis möglicherweise hin zu Investmentdepots nicht gering zu veranschlagen ist.
