SIW 21/2019: Joker im Spiel
Dies ist der letzte SIW vor der EU-Wahl. Noch lässt sich also trefflich spekulieren, nächste Woche liegen dann die Fakten auf dem Tisch. Besonders spannend sind regelmäßig die letzten Tage vor dem Urnengang.
Dies ist der letzte SIW vor der EU-Wahl. Noch lässt sich also trefflich spekulieren, nächste Woche liegen dann die Fakten auf dem Tisch. Besonders spannend sind regelmäßig die letzten Tage vor dem Urnengang.
In der Politik sind Gefühle Fakten, sagte Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Edmund Stoiber vor einigen Jahren. Zu beobachten ist dieses Phänomen gerade wieder in Berlin, wo das Gefühl eines großen Teiles der Bevölkerung ist, dass die Mieten langsam unbezahlbar geworden sind.
Nicht schon wieder Brexit, werden Sie sagen. Zu Recht, schließlich hängt den meisten dieses Thema nach fast drei Jahren politischem Geschachere zum Hals heraus. Im Großen und Ganzen erinnern die Verhandlungen an all das, was wir von Brüssel gewohnt sind. Nächtliche Verhandlungen ohne wirkliche Ergebnisse, Deadlines, die stets verschoben werden, sowie ein relativ überschaubarer ökonomischer Sachverstand der politischen Entscheidungsträger.
Nicht wenige Value-Investoren haben sich den letzten Samstag im Februar fest in ihrem Kalender vorgemerkt. Für Fans von Warren Buffett ist dies wie Weihnachten und Ostern am selben Tag. Denn traditionell veröffentlicht das „Orakel von Omaha“ an diesem Wochenende den jährlichen Brief an seine Aktionäre sowie den Geschäftsbericht seiner Holding Berkshire Hathaway*.
Während die Welt wie gebannt auf den Brexit-Poker starrt gibt es zum 1. März eine Frist, die eine weitaus größere Wirkung auf die Weltwirtschaft haben könnte. Denn bis zu diesem Tag hat Donald Trump die geplanten Zölle auf diverse Produkte aus chinesischer Produktion ausgesetzt.
Gestern war es soweit. Im britischen Unterhaus fand die mit mäßiger Spannung erwartete Brexit-Abstimmung statt. Konkret ging es um den von der britischen Premierministern Theresa May ausgehandelten Deal mit der EU.
Mit Ablauf des 23. Juni 2016 – also des Tages, an dem sich eine knappe Mehrheit der Briten für den Brexit entschied – begannen jene Kräfte auf Hochtouren zu arbeiten, die diese Entscheidung zu revidieren trachten. Das hat in der EU durchaus Tradition.
Das Erdbeben-Frühwarnsystem hat zumindest für das „politische Beben“ der Bayern-Wahl gut funktioniert. Manche behaupten, zu gut. Letztlich fiel das Ergebnis ziemlich genau so aus, wie es bereits vorab in diversen Umfragen prognostiziert wurde. Ein Punkt für die Demoskopen. Das Auffälligste am Wahlergebnis ist vielleicht das vollkommen entgegengesetzte Wahlverhalten zwischen Land und Stadt, namentlich München.