BANTLEON Select Infrastructure

Michael Bohn

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Analyse

Gastbeitrag von Michael Bohn, Greiff Research Institut GmbH

Gewisse Sektoren sollten die Anleger auf dem Schirm haben. Sie können Schwankungen reduzieren und Renditechancen erhöhen. Dazu zählt fraglos der Bereich der (Basis-)Infrastruktur.

Berechenbare Zahlungsströme
Für das Portfolio des BANTLEON Select Infrastructure werden insbesondere Titel aus den Bereichen Transport (Flughäfen, Seehä­fen etc.), Versorger (erneuerbare Energien, Wasser usw.) sowie Telekommunika­tion (Datenzentren, Funkmasten etc.) gesucht. Meist handelt es sich um Unternehmen, de­ren Geschäftsmodelle nur schwer ­ersetzbar sind und die berechenbare ­Zahlungsströme vorweisen können. Das bringt entsprechende Charakteristika mit sich: höhere Stabilität der Kurse und attraktivere Divi­denden im Vergleich zum breiten Aktienmarkt. Damit die Kursstabilität kein ­leeres Versprechen ist, verzichtet Bantleon auf gewisse (volatilere) Bereiche innerhalb der Infrastrukturwelt, so etwa auf den traditio­nellen Energiesektor. Auch die Zykliker aus Passagiertransport und Bauwirtschaft werden ausgeschlossen. Währungsrisiken werden weitgehend abgesichert. Im Kern handelt es sich um einen globalen Aktienfonds – der Fokus liegt jedoch auf Europa. Außerhalb des Kontinents wird investiert, wenn in Europa ein attraktiver Infrastruktur­bereich nicht durch börsennotierte Unternehmen abgebildet werden kann.

Investmentuniversum
Die Definition des Investmentuniversums beginnt mit dem globalen Basisinfra­struktur­universum (ca. 6.500 Titel), aus dem durch die Sektorausschlüsse bereits einige aus dem Raster fallen. An­schlie­ßend der Länderfokus: Es kommen nur Unternehmen in die engere Auswahl, die in regulatorisch sicheren Ländern notiert sind und dort den Großteil ihres ­Geschäfts ausüben; außerdem gibt es ­feste Marktkapitalisierungs- und Liquiditätsschwellen. Anschließend erfolgt die erste Fundamentalanalyse und ganz zum Schluss durchlaufen die Titel den ESG-Filter mit den zahlreichen Ausschluss- bzw. Mindestkriterien. So erhält man ein Universum von etwa 350 Titeln, die dann im Auswahlprozess (Finanz-, Nachhaltigkeitsanalyse usw.) unter die Lupe genommen werden: Denn die Substanz und Qualität eines Unternehmens bestimmen mit, ob ein Titel allokiert wird. Natürlich spielt dabei auch eine Rolle, in welchem ­Segment das Unternehmen agiert. Die Konjunktur­analysten von Bantleon gehören zu den besten ihres Fachs. Die Ergebnisse ihrer Analysen fließen in die Gewichtung der einzelnen Untersegmente mit ein. Das konzentrierte Portfolio besteht aus 35 bis 50 Titeln. Da es einen eher defen­siven Charakter aufweist, kann der Fonds in Boomphasen zwar dem breiten Markt nicht ganz folgen, allerdings spielt er in Stressphasen seine Stärken aus.

Fazit
In den letzten Monaten ließ die Performance etwas zu wünschen übrig – doch dies hat eine plausible Erklärung, nämlich das Anwenden konsequenter Nachhaltigkeitskriterien. Einige Mitbewerber schließen im Gegensatz zu Bantleon den traditionellen Energiesektor nicht aus und konnten von der positiven Kursentwicklung des Segments profitieren. Der Großteil der Peergroup hat mit einem Exposure von über 50% im USD massiv von der Aufwertung der US-Währung profitiert. Der BANTLEON Select Infrastructure sichert das geringe Währungsrisiko ab, was auch Performance kostete. Trotzdem überzeugt der Fonds, der jetzt einen dreijährigen Track Record auf­weist, seit Auflegung. Die Kombination aus Stock Picking und Steuerung auf Basis der hochwertigen Konjunkturanalysen ­funktioniert. Zudem handelt es sich beim Thema Basis­infra­struktur nicht um eine Modeerscheinung, sondern um einen strukturellen Wachstumstrend, der im Portfoliokontext fraglos s­eine Daseinsberechtigung hat.

Michael Bohn ist Geschäftsführer der Greiff Research Institut GmbH, leitet den ­Bereich „Fondsanalyse/-research“ und verfügt über 20 Jahre Investmenterfahrung, u.a. in der Bewertung von Investmentfonds. Die Ergeb­­nisse und Erkenntnisse des Researchs finden sich beispielsweise in redaktionellen ­Beiträgen ­wieder. Er leitet das Redaktionsteam der 14-tägig erscheinenden Publikation „Der Fonds ­Analyst“. Vor seiner ­Tätigkeit bei der Greiff AG betreute Bohn bei einer unabhän­gigen Vermögensverwaltung in ­Freiburg Privat- und Geschäfts­kunden. Er traf dort die ­strategischen Anlage­ent­schei­dungen innerhalb der Vermögensverwal­tungs­­mandate und war hauptverant­wortlich für die Produktauswahl.

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