Aktienfonds für Beteiligungsunternehmen (AfB)

Wolfgang Spang

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Analyse

Gastbeitrag von Wolfgang Spang, Economia Vermögensberatungs- und Beteiligungs-GmbH

In der Welt der Investmentfonds haben sich zahlreiche Kennzahlen etabliert, die dem professionellen Fondsinvestor einen Anhaltspunkt liefern sollen, wie gut der Fonds ist, in den er zu investieren gedenkt. Mit den meisten dieser Kennzahlen fangen Privatinvestoren und Finanzberater herzlich wenig an, weil sie Fondsinvestments mit anderen Augen sehen als institutionelle Anleger. Nach knapp 50 Jahren Berufserfahrung in der Finanzberatung würde ich die Entscheidungskriterien von Privatanlegern wie folgt auf den Punkt bringen: Ein gutes Fondsinvestment sollte

1. möglichst selten und möglichst wenig ins Minus rutschen und spätestens nach drei Jahren wieder im Plus sein, weil Anleger keine Verluste mögen, und
2. in der Mehrzahl der möglichen Anlageperioden nach Kosten besser sein als die Indexbenchmark, weil sie sonst gleich den Index über einen ETF kaufen können.

Drei Jahre live
Der AfB wurde am 2.1.2019 aufgelegt und investiert „überwiegend in Aktien von börsennotierten Beteiligungsgesellschaften, Holdings und Mischkonzernen mit einer Marktkapitalisierung > 50 Mio. EUR“. Alle Positionen sind annähernd gleich gewichtet. Als geeignete Benchmark habe ich ihm den MSCI World Mid Cap Equal Weighted Net Total Return USD EOD Index verpasst. Weil drei Jahre ein noch kurzer Zeitraum sind, hat die Greiff AG, die den Fonds im Rahmen ihrer Partner Lounge betreut, Backtestwerte für den Zeitraum 28.2.2008 bis 1.1.2019 zur Verfügung gestellt. Dafür wurde die Kursentwicklung des „Initialportfolios“ auf den 14.2.2008 zurückgerechnet. Da der Fonds einen sehr moderaten Turnover hat, bewerte ich das als legitim.

Überzeugende Ergebnisse im Rückspiegel
Je länger die Anlageperiode, desto signifikanter die Outperformance des AfB. Bei Betrachtung rollierender Dreijahresperioden hätte der AfB in 97% aller Fälle (insgesamt 3.664) den Index übertroffen. Der Investor hätte dabei bestens geschlafen, weil er in allen möglichen Dreijahresperioden ein positives Ergebnis erzielt hätte. Anleger mit längerem Atem werden belohnt, denn in 99% aller möglichen Fünfjahreszeiträume (insgesamt 2.934) hätten sie die Indexbenchmark outperformt und immer einen zweistelligen kumulierten Wertzuwachs erzielt, in der Spitze sogar über 300%. Die Daten beziehen sich jeweils auf den Betrachtungszeitraum 14.2.2008 bis 31.12.2022. Die Outperformance rührt daher, dass der Fonds an mehr Tagen ein positives Ergebnis erzielt als die Benchmark und an Tagen mit positivem Tagesergebnis tendenziell ein höheres Ergebnis einfährt. In Phasen, in denen der Markt sinkt, sinkt der Fonds tendenziell mit dem Markt, allerdings mit geringeren Drawdowns. In Haussephasen steigt der Fonds deutlich stärker als der Markt.

Fazit
Der AfB zeigt alle Tugenden eines ausgezeichneten Fonds: überdurchschnittlich gute Performance, die bei unterdurchschnittlicher Schwankungsbreite nach unten konstant erwirtschaftet wird, und sehr aushaltbare Verlustperioden. Der Portfoliomanager Gunter Burgbacher ist sein Geld wert, weil er in den allermeisten Anlageperioden einen Mehrwert im Vergleich zur Index-/ETF-Benchmark erwirtschaftet. Wer wie ich annimmt, dass die Börsen 2023 eher steigen als fallen, der sollte jetzt investieren, denn solche Phasen sind die besonderen Stärken des Fonds.

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