Dividenden- und Anleihenfonds

Bild: © Imillian – stock.adobe.com

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Inside

Investoren auf Ausschüttungsjagd

Mit Blick auf die wichtigen Aktienindizes erlebten Anleger 2022 eine Achterbahnfahrt mit am Ende deutlich negativen Vorzeichen. Der Erfolg oder Misserfolg von Dividendenfonds im Vergleich zum breiten Markt hing stark von der Auswahl der richtigen Sektoren und Aktien ab. Einige konnten Verluste reduzieren oder schafften es sogar ins Plus. In einzelnen Bondsegmenten lief es dagegen geradezu katastrophal. Laut Deutscher Bank mussten US-Staatspapiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren so hohe Verluste hinnehmen wie seit 1788 (!) nicht mehr. Die vor sechs Jahren emittierte 100-jährige österreichische Staatsanleihe verlor von Anfang 2021 bis Mitte November 2022 sage und schreibe 66%. Ein sehr selektives Vorgehen und eine genaue Analyse, wo Anleger bei Anleihen für ihr Risiko adäquat entlohnt werden, bleibt unabdingbar.

Deutliche Outperformance
Die Fondsmanager Helge Skibeli und Sam Witherow können beim JP Morgan Global Dividend (WKN: A0M6Z1; +30,9% in drei Jahren für Euroanleger) auf unterschiedlichen Zeitebenen einen überragenden Track Record vorweisen. Die Dividendenstrategen setzen auf einen Mix aus sogenannten Compounder-Aktien, aus Unternehmen mit einer niedrigen Ausschüttungsquote, aber hohem Potenzial bei Gewinn und Dividenden sowie aus Firmen mit nachhaltig hoher Dividendenrendite. Die „Compounder“, die den Kern des Portfolios ausmachen, liegen bei den Dividendenzahlungen und beim Dividendenwachstum eher im Mittelfeld. Sie punkten dafür mit einer vergleichsweise langen Historie attraktiver risikoadjustierter Erträge. Zu den Top-Holdings des Fonds zählen aktuell Microsoft, der USREIT Prologis und die weltweit größte Terminbörse, CME.

Dividendenaristokraten
Im Fokus des SPDR S&P US Dividend Aristocrats ETF (WKN: A1JKS0; +30,0% in Euro auf Dreijahressicht) stehen attraktive Dividendenzahler aus den USA. Die Aktien des Index, den der ETF abbildet, stammen aus dem S&P Composite 1500. Gefiltert werden die Titel, die mindestens in den letzten 20 aufeinanderfolgenden Jahren ihre Ausschüttungen erhöht haben. Der Index enthält über 120 Unternehmen. Aktien aus dem Industriesektor sind mit 18,4% am stärksten gewichtet, gefolgt von Basiskonsumgütern (15,9%) und Finanztiteln (15,1%). An der Spitze der Positionen stehen der Bekleidungseinzelhändler VF Corp. und die Drogeriekette Walgreens
Boots Alliance.

Mit Nachhaltigkeitsfokus
Der JSS Sustainable Equity Global Dividend (WKN: A1C7Y2; +22,6% in drei Jahren) legt einen Schwerpunkt auf die Dividendenstrategie sowie auf die Nachhaltigkeitsthematik. Fondsmanager Jean-Philippe Hechel vom Schweizer Bankhaus J. Safra Sarasin investiert in Aktien mit hoher Bilanzqualität. Weitere Auswahlkriterien sind attraktive Dividendenausschüttungen, ein erwartetes Dividendenwachstum sowie Sicherheit bei den Ausschüttungen. Aktuell setzt Hechel u.a. auf die CME Group, McDonald’s und die Royal Bank of Canada. In den gesamten Investmentprozess sind Nachhaltigkeitskriterien integriert, die einen Ausschluss von Unternehmen u.a. aus den Sektoren Rüstung, Kernenergie, Kohle und Tabak vorsehen.

Risikoaverses Portfolio
Der DJE – Zins & Dividende (WKN: A1C7Y8; +5,4% in drei Jahren) setzt auf substanzstarke Dividendentitel von aktionärsfreundlichen Unternehmen. Neben Ausschüttungen sind auch Aktienrückkäufe gerne gesehen. Der von Dr. Jan Ehrhardt gemanagte milliardenschwere Flaggschifffonds zielt darauf ab, Verluste möglichst zu vermeiden. Mindestens 50% sind in Anleihen allokiert, mindestens 25% in Aktien. Mit Stand vom Ende Januar 2023 ist die maximale Aktienquote von 50% mit 48,1% fast ausgeschöpft. Im Anleihensegment des Fonds finden sich Papiere von Netflix und Meta Platforms. Auf der Aktienseite sind u.a. Hannover Rück und Novo Nordisk vertreten.

Hohe Bonität
Der sicherheitsorientierte BANTLEON Return (WKN: A0RPXX; -7,9% in drei Jahren) investiert in Staatsanleihen bzw. Bonds staatsnaher Institutionen sowie in Covered Bonds aus der Eurozone. Inflationsindexierte Anleihen können beigemischt werden. Zu Absicherungszwecken werden Derivate eingesetzt. In der Regel wird die modifizierte Duration in einer Bandbreite von 2% bis 6% gesteuert. Der Ansatz hat die Verluste im Vergleich zur Peergroup der Euro-Staatsanleihen-Fonds deutlich reduziert. Die Experten von Bantleon gehen weiter von einer Rezession in den USA und der Eurozone aus, was zu fallenden Aktienmärkten und steigenden Kursen bei Staatsanleihen führen dürfte.

Zinsen aus dem Hohen Norden
Der von Svein Aage Aanes und Anders Buvik gemanagte DNB – High Yield (WKN: A2AJDN; +2,1% in drei Jahren) hat seinen regionalen Schwerpunkt in den nordischen Ländern. Der nordische High-Yield-Markt ist breit diversifiziert und im Unterschied beispielsweise zu entsprechenden Hochverzinslichen aus den USA kaum von passiven Geldern beeinflusst. Der Bond-PickingAnsatz ist bottom-up-getrieben. Bei dem auf über 120 Emittenten diversifizierten Portfolio wird auf Bilanzqualität und den künftigen Cashflow der Unternehmen geachtet. Zu den am höchsten gewichteten Positionen zählen Papiere des Finanzdienstleisters B2Holding und des Industrieschifffahrtunternehmens Ocean Yield aus Norwegen.

Schwellenländeranleihen
In einem schwierigen Marktumfeld für Schwellenländeranleihen konnte Fondsmanager Joseph Mouawad im Carmignac Portfolio EM Debt (WKN: A2DSRY) im Unterschied zu den meisten Mitbewerbern in drei Jahren mit +5,6% ein positives Ergebnis verzeichnen. Im Portfolio sind sowohl Staats- als auch Unternehmensanleihen vertreten. Aktuell liegt mit 41,1% ein regionaler Schwerpunkt auf Osteuropa. Zu den Top-Positionen gehört u.a. eine ungarische Staatsanleihe mit einem Zinscoupon von 5,0%. Mit Stand vom 10.2.2023 liegt die Portfoliorendite bis zur Fälligkeit bei 6,8%, das Durchschnittsrating bei „BBB“. Zur Risikosteuerung können Derivate genutzt werden. Der Fondsmanager erwartet Rückenwind für Schwellenländerbonds durch ein Nachlassen des Inflationsdrucks und das Ende der Zero-COVID-Politik Chinas.

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