Analyse
Gastbeitrag von Michael Bohn, Greiff Research Institut GmbH
Für Anleger, die am Aufschwung des Goldes partizipieren möchten, bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an, z.B. Gold-ETFs, Goldminenaktienaktienfonds oder physisches Gold. Man könnte auch die unterschiedlichen Anlageklassen mischen. Doch zu welchem Zeitpunkt gewichtet man welche Anlageklasse höher bzw. niedriger? Diese Entscheidung treffen für ihre Investoren Ronald-Peter Stöferle und Mark Valek, Fondsmanager des Incrementum Active Gold Fund.
Grünes Licht
Die Manager können sich aus dem gesamten Goldinvestmentuniversum bedienen: Royalty- und Streaming-Unternehmen, direkte Investments in Gold und Silber, Minenaktien, Unternehmens- und Wandelanleihen sowie Anleihen (Short Duration USA, Deutschland, Schweiz) und Cash (EUR, USD, CHF, CAD, AUD) zur Liquiditätssteuerung. Der Ansatz des Fonds steht auf drei Säulen. Das Fundament ist die strategische Portfoliokonstruktion, ergänzt durch eine aktive Betasteuerung sowie die aktive Bottom-up-Selektion. Ausschlaggegend dafür, Mitte Februar mit dem Fonds an den Markt zu gehen, war das Active Aurum Signal: Denn zu dem Zeitpunkt hat die Signalausprägung die volle Stärke und somit grünes Licht für eine volle Allokation in Minenaktien angezeigt.
Betasteuerung
Die Betasteuerung erfolgt mithilfe des proprietären Incrementum Alpha Aurum Signals; eine gezielte Auswahl der Einzeltitel rundet das Ganze ab. Das Active Aurum Signal beinhaltet zwei unterschiedliche Signale: das Zyklus- und das Fundamentalsignal. Mit dem Zyklussignal werden antizyklische Subindikatoren betrachtet und es liefert das „Big Picture“ mit einem langfristigen View, um große Trends zu erkennen. Das Fundamentalsignal wiederum hat eine Art trendfolgenden Charakter (prozyklisch) mit einer kurzfristigeren Perspektive. Das Ziel: Trends im Minensektor frühestmöglich zu antizipieren. Folgende Ausrichtungen sind möglich: Sind beide Signale negativ, so wird das Portfolio defensiv ausgerichtet, gibt es ein Patt (Zyklus negativ, fundamental positiv oder andersherum), dann wird das Portfolio neutral strukturiert – und wenn beide Signale positiv sind, wird die Allokation offensiv ausgerichtet. Offensiv würde bedeuten, dass Minenaktien fast 60% des Portfolios ausmachen, während die Gewichtung bei einer defensiven Portfoliostruktur nur noch knapp 28% beträgt. Auch im April sorgte das Incrementum Active Aurum Signal weiterhin für eine offensive Ausrichtung im Bereich der Goldminenaktien, wodurch der Fonds entsprechend seine Positionierung beibehält. Da das Signal stabil blieb, gab es keine Veränderungen im Rahmen der Asset Allocation.
Unterscheidungsmerkmale zu klassischen Minenfonds
Es handelt sich um einen taktisch aktiv gemanagten Fonds und keine statische Buy-and-Hold-Strategie wie bei klassischen Mining-Fonds. Zudem positioniert man sich entlang eines regelbasierten Allokationsmodells („Active Aurum“), das Signale aus Sentiment, Makro, Marktstruktur und Charttechnik kombiniert. Je nach Marktlage werden Physical Gold/ETFs, Goldminenaktien (Majors und Juniors) und Cash/Absicherungen flexibel gewichtet. Ziel ist es, Drawdowns in Baissephasen signifikant zu reduzieren (z.B. Rückzug aus Minen in Bärenmärkten). Der Fokus liegt auf Kapitalerhalt in Korrekturphasen, in denen eine temporäre Umschichtung in Gold oder geldmarktnahe Produkte erfolgt.
Stabile Signallage
Auf Ebene der Asset Allocation kam es angesichts der stabilen Signallage zu keinen Allokationsveränderungen: 16,5% Edelmetalle, 65,6% Aktien, 10,1% Unternehmens- und Wandelanleihen sowie 7,8% Cash und sonstige liquide Mittel (Daten per 30.4.2025).
Ergebnisse
Der Incrementum Active Gold Fund kann seit Jahresbeginn um fast 19% zulegen (Stand: 15.5.2025); über zwölf Monate steht ein Plus in Höhe von fast 26% bei einer Volatilität in Höhe von knapp 16% (ein Jahr), die deutlich unter dem Durchschnitt der Peergroup liegt. Der Ansatz richtet sich an langfristig denkende Anleger, die an den Chancen des Gold- und Minenaktienmarkts interessiert sind, aber gleichzeitig ein kontrolliertes Risikoprofil suchen.