Musterdepot Aktien
Seit unserem Einstieg hatten wir bislang keine Freude an der Entwicklung von BayWa. Den Grund dafür müssen wir aber eher bei unserem Timing suchen, das alles andere als optimal war, als bei der operativen Entwicklung des süddeutschen Mischkonzerns. Denn dieser lieferte auch mit den Eckdaten zum ersten Quartal erneut sehr solide Ergebnisse ab. Dass man zunächst nicht an das außerordentlich hohe Gewinnniveau des Vorjahres herankommen wird, war schon vorher klar und wurde so auch vom neuen BayWa-Vorstandschef Marcus Pöllinger frühzeitig kommuniziert.
2022 profitierte BayWa nämlich von diversen Sondereffekten, welche zum Teil auch als Folge des Ukraine-Krieges auftraten. So trieben die hohen Preise für Kraftstoffe, Heizöl und Pellets das Ergebnis im Bereich Energie kräftig an. Der Bereich Regenerative Energien erhielt Rückenwind von den hohen Strompreisen und der hohen Nachfrage nach Solarmodulen und Wechselrichtern. In der Bausparte führte der Mangel an bestimmten Baumaterialien zu einer regelrechten Preisexplosion. Die Agrarsparte profitierte wiederum von den stark gestiegenen Preisen für Düngemittel und Saatgut. Auch hier kam das Preisniveau zuletzt aber spürbar zurück.
In der Summe präsentierte der Handelskonzern in der vergangenen Woche aber immer noch ein sehr robustes Zahlenwerk für das erste Quartal. Dabei lag das EBIT mit 91,8 Mio. EUR zwar deutlich unter dem Vorjahreswert von 145 Mio. EUR – hier machten sich zum Teil die erwähnten Sondereffekte positiv bemerkbar – aber gleichzeitig deutlich über dem EBIT der Vorjahre. Der Umsatz blieb dagegen stabil bei 6,3 Mrd. EUR. Vier der sieben Segmente mussten einen Gewinnrückgang hinnehmen, die anderen Bereiche (der internationale Agrarhandel Cefetra, der Handel mit Obst und exotischen Früchten sowie das Landmaschinengeschäft) lagen beim Ergebnis auf oder über dem Wert aus 2022. In der Summe bestätigte der CEO die Prognose für das Gesamtjahr. Diese sieht weiterhin ein EBIT in der Spanne zwischen 320 und 370 Mio. EUR (Vj.: 504 Mio. EUR) vor. In zwei Jahren könnte BayWa dann wieder das herausragende 2022er-Ergebnis erreichen, zumindest hält Pöllinger dann ein EBIT im Bereich von einer halben Milliarde Euro für machbar.
Kurzfristig mag zunächst kein Trigger für den Aktienkurs in Sichtweite sein. Davon abgesehen, dass ein eher konservativer Value-Wert wie BayWa zum Trading ohnehin ungeeignet ist, bietet der geplante Verkauf des internationalen Solarhandelsgeschäfts aber durchaus positives Überraschungspotenzial. Basierend auf einem Segmentergebnis von 160 Mio. EUR könnte die Sparte zwischen 1,5 und 2,0 Mrd. EUR in die Kasse der BayWa spülen. Wir reden hier also nicht von Peanuts. Wie BayWa bekannt gab, will man sich in der Zukunft auf das internationale Projektgeschäft und die Rolle als stark wachsender Anbieter von erneuerbaren Energien – „Independent Power Producer“ – konzentrieren. Denkbar ist aber auch, dass zumindest ein Teil des Verkaufserlöses als Sonderdividende an die Aktionäre zurückfließen könnte.
An dieser Stelle dürfen wir noch einmal auf eine Neuerung im Bereich Musterdepot hinweisen. Künftig werden das Musterdepot und die entsprechenden Werte und Transaktionen nur noch im Rahmen unseres Newsletters Smart Investor Weekly – und online auf unserer Website www.smartinvestor.de besprochen und nicht mehr im Heft. Falls Sie sichergehen wollen, hier nichts zu verpassen, abonnieren Sie doch einfach den kostenlosen Newsletter (Smart Investor Weekly), in dem wir Sie stets auf Änderungen der Musterdepots hinweisen. Insgesamt hat die Online-Variante den Vorteil, dass wir zeitnaher berichten können.
wikifolio „Smart Investor – Momentum“
In der Berichtswoche hat unser wikifolio „Smart Investor – Momentum“ einen leichten Kursrückgang hinnehmen müssen. Hintergrund sind die Unsicherheiten um die US-Haushaltsverhandlungen bzw. die US-Schuldenbremse, von denen auch unsere umfangreichen Edelmetallengagements nicht profitieren konnten. Wir gehen davon aus, dass es trotz des US-Vorwahlkampfs zu einer Lösung kommen wird. In der Berichtswoche haben wir insbesondere unser Engagement im Tech-Bereich etwas verstärkt, wodurch unsere Barquote um weitere rund sechs Prozentpunkte auf nunmehr gut 25% gesunken ist. Die Lage am Gesamtmarkt bleibt verhalten bis unübersichtlich, so dass wir hier auch weiter einen ordentlichen Teil unseres Pulvers trockenhalten. Die konkrete Kursentwicklung des wikifolios und die erfolgten Transaktionen können Sie unter dem angegebenen Link jederzeit in Echtzeit nachverfolgen..
Musterdepot Fonds
Keine Veränderungen
* Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte (siehe ausführliche Erklärung)