Zu guter Letzt – Familienbande

ARTIKEL TEILEN

Facebook
Twitter
LinkedIn
Email
Ralph Malisch

Von Ralph Malisch, Redakteur des Smart Investor

Langjährige Leser des Smart Investor wissen, dass wir Familienunternehmen mit großer Sympathie begegnen. Wer, wie es beim Bestsellerautor Nassim Taleb heißt, „Skin in the Game“ hat, dem ist zuzutrauen, dass er anders und besser wirtschaftet als jene, die lediglich auf Zeit verpflichtet wurden und daher erst einmal ihre Schäfchen ins Trockene bringen müssen, bevor sie das Unternehmen gegen die Wand fahren können. Sollte dagegen ein echter Unternehmer auch noch Kinder – neudeutsch: Klimaschädlinge – in die Welt gesetzt haben, so ist ihm zuzutrauen, dass er das Geschaffene sogar noch über das eigene Ende hinaus fortgeführt wissen will.

Erfolgreiche Familienbetriebe sind Legion. Nehmen wir etwa die Marx Brothers – Groucho, Harpo, Chico, Gummo und Zeppo –, die den Menschen so unendlich viel mehr Freude und Lebensqualität beschert haben als der griesgrämige Karl mit seinem wirren Mehr- und Arbeitswertgeschwurbel. Allerdings ist auch die Familie kein Garant für dauerhaften Erfolg. Häufigstes Problem ist der Nachwuchs. Die harmloseste Variante sind da noch Seitenlinien, in denen die Kreditkarten der Altvorderen verglühen. Richtig ernst wird es, wenn der Haupterbe keinerlei Fähigkeiten oder Ambitionen zur Fortführung des Werks erkennen lässt. Beim gewesenen Versandriesen Quelle hatte sich das Thema Unternehmerdynastie bereits in der zweiten Generation erledigt.

Andere Familienclans halten sich weitaus länger im Spiel. Geradezu ein Musterbeispiel sind in dieser Hinsicht die Windsors. Allerdings ereilte auch sie das Nachwuchsproblem: Dauerthronfolger Charles war nicht nur hinter den Ohren, sondern insgesamt so grün, dass es der verblichenen Frau Mama ein Herzensanliegen war, ihn so lange vom Thron fernzuhalten, wie es die Biologie nur zuließ. Die gute Frau wurde 96 Jahre und regierte buchstäblich bis zum letzten Schnaufer. Danach erklomm der unvermeidliche alte weiße Mann doch noch jenen Stuhl, der ihm bereits in die Wiege gelegt worden war – mit zarten 73 Jahren! Auch bei dessen Bruder Andrew entsprach nicht alles jener feinen englischen Art, die nach außen so sorgsam gepflegt wird. Als ebenso fragwürdig wie kostspielig erwies sich dessen Verbundenheit mit dem Pädokriminellen Jeffrey „didn’t kill himself“ Epstein. Der außergerichtliche Schlussstrich unter eine höchst unappetitliche Geschichte soll rund 14 Mio. EUR gekostet haben.

Insofern kann die Demokratie als echte Fortentwicklung der Monarchie angesehen werden: Denn hier kann selbst ein grüner König wieder abgewählt werden, zumindest theoretisch. Als geradezu beispielhaft für „neue Formen der Governance“ – WEF-Chef Prof. Dr. Klaus Schwab spricht von den Versionen 3.0 und 4.0 – darf „Chief“ Habeck gelten. Ihm gelingt es wie keinem anderen, den post-industriellen und post-demokratischen Klimastaat im Rahmen der „Großen Transformation“ jeden Tag ein Stückchen sichtbarer zu machen. Ohne sein vorbildliches Friends-and-Family-Programm, mit dem er das Bundeskombinat „Warme Pumpe“ in einen straff organisierten Familienbetrieb verwandelte, wäre die Herkulesaufgabe der Abwicklung des deutschen Wohlstands gar nicht zu bewältigen. Natürlich unken da die fossilen Dinosaurier über typisch Berliner Clanstrukturen und weitere „Graichen im Keller“. Doch wir fühlen, dass hier nur die alleredelsten und allerunabhängigsten Experten des Teams Wissenschaft rekrutiert wurden – „Kleine Helden, große Abenteuer“, fürwahr!

UNSERE EMPFEHLUNGEN