Auf Stippvisite
Anfang Mai trafen wir Dan Dickson, CEO von Endeavour Silver (WKN: A0DJ0N), der uns nach ziemlich genau einem Jahr (vgl. Smart Investor 4/2024) ein Update zum Unternehmen gegeben hatte. Endeavour Silver ist ein mittelgroßer Silber- und Goldproduzent mit einer Jahresproduktion von ca. 7,6 Mio. Unzen Silberäquivalenten im Jahr 2024. Dabei konnte Silber ca. 60% zum Umsatz beigetragen, Gold die restlichen rund 40%. Das Unternehmen hat sich einem primär organischen Wachstum verschrieben und strebt danach, in den exklusiven Klub der Großproduzenten aufzusteigen. Aktuell werden zwei Minen im Untertagebergbau in Mexiko betrieben. Während sich die Bolañitos-Mine durch eine stetige Förderleistung auszeichnet, konnten für Guanaceví zuletzt neue hochgradige Bohrergebnisse vermeldet werden. Eine strategische Akquisition gelang mit der dritten produzierenden Mine. Die Kolpa-Mine in Peru lieferte 2024 rund 5,1 Mio. Unzen Silberäquivalente bei All-in Sustaining Costs (AISC) in Höhe von 22,80 USD/Unze.
Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses steht aber weiter das Projekt Terronera (Mexiko). Das im Jahr 2013 entdeckte Vorkommen sollte im vierten Quartal 2024 in Produktion gehen. Das gelang zwar nicht, nun aber stehe der Produktionsbeginn unmittelbar bevor, so Dickson. Das Projekt wird als echter „Gamechanger“ angesehen. Allein durch diese Mine soll sich die Jahresproduktion des Unternehmens perspektivisch um 7,0 Mio. Unzen Silberäquivalente nahezu verdoppeln. Zudem wird eine Halbierung der Produktionskosten erwartet. Aussichtsreich ist auch das Pitarrilla-Projekt (Mexiko), das 2022 von SSR Mining erworben werden konnte und eines der weltweit größten noch nicht entwickelten Silberprojekte darstellt. Die Pipeline ist also prall gefüllt.
Obwohl der ESG-Hype unter Investoren zuletzt deutlich abgekühlt ist, hält sich Endeavour Silver die hohe lokale Akzeptanz zugute: 43% der Belegschaft stammen aus den umliegenden Gemeinden. Auch unter Präsidentin Sheinbaum bleibe Mexiko bergbaufreundlich. Genehmigungen kämen schnell voran und die anfängliche Kritik an Tagebauprojekten habe spürbar nachgelassen.