Vom Vergehen und Werden

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Ralf Flierl,
Chefredakteur

Editorial 08/2025

Als wir im Juni beim Team „Börsensignale“ wegen eines Interviews anfragten und einige Tage später erfuhren, dass Uwe Lang, unser langjähriger Kooperationspartner, inzwischen unerwartet verstorben war, waren wir fassungslos. Nun, ein Heft später, sprechen wir mit Klaus Haidorfer vom Team Börsensignale (dem auch Martin Blaschke und Steffen Prahl angehören), über die herausragenden Verdienste von und die langjährige Zusammenarbeit mit Uwe Lang und wie die Börsensignale nun in seinem Sinne fortgeführt werden sollen. Dieses Gespräch samt dem Nachruf unserer Redaktion finden Sie ab S. 58. Die beliebte Rubrik „Intermarketanalyse“ vom Team Börsensignale (in diesem Heft auf S. 41 unten) wird jedenfalls weiterhin bei uns erscheinen.

Was ist Value wirklich? „Wenn man den Euro für 50 Cent kaufen kann“, wäre wohl die einfachste und eingängigste Erklärung. Zugegebenermaßen ist das schon sehr plakativ, aber im Prinzip umreißt es genau das Wesen dieser Investmentstrategie. Allerdings gibt es auch beim Value Investing – wie überall – zwei extreme Lager. Da wäre zunächst die klassische Schule, welche danach trachtet, dem obigen Motto mehr oder weniger genau gerecht zu werden – der „Erfinder“ der Value-Methode, Benjamin Graham, aber auch Warren Buffett in seinen Anfangsjahren waren übrigens Vertreter davon. Heutzutage wird dagegen vielfach die Modern-Value-Methode praktiziert, wobei der Unternehmensqualität ein weitaus größeres Gewicht beigemessen wird als dem bloßen Schnäppchencharakter einer Aktie. Im Gespräch mit Heiko Böhmer von der Shareholder Vale AG, übrigens ein regelmäßiger Besucher der legendären Hauptversammlungen von Berkshire Hathaway in Omaha/Nebraska, erfragt mein Kollege Christian Bayer den Unterschied zwischen diesen beiden Ansätzen und wie sich der Input des inzwischen verstorbenen Charlie Munger für die überaus herausragende Performance von Berkshire Hathaway gestaltete (S. 6). Interessante Value-Aktien aus Deutschland (S. 8) und aus Asien (S. 10) stellen wir im Nachgang vor.

Mit der Präsidentschaft von Javier Milei in Argentinien ging eine 70 Jahre lang andauernde Phase zu Ende, in welcher der Weg vom einst wohlhabendsten Land der Welt zu einem ausgemergelten Armenhaus beschritten wurde – dem Sozialismus sei Dank! In den erst rund eineinhalb Jahren seiner Amtszeit bewirkte Milei jedoch mit seiner extrem liberalen bzw. libertären Politik schon derart viel Positives, z.B. das Eindämmen der Inflation, die Rückführung der Arbeitslosigkeit oder die Bekämpfung der Kriminalität, dass sogar eingefleischte Sozialisten nicht mehr umhinkommen, ihre Anerkennung zu zeigen.

Demnächst stehen nun auch in anderen lateinamerikanischen Staaten wie Brasilien, Chile oder Kolumbien Wahlen an. Sollte es dort ebenfalls zur Abwahl einer sozialistischen Regierung kommen, so dürften Kursgewinne an den entsprechenden Börsen nur eine Frage der Zeit sein. Einige Investmentideen dazu liefert der Beitrag auf S. 14.

Herzlichen Dank auch für die vielen und teils sehr interessanten Vorschläge für den neuen Namen unseres Magazins. Wir halten Sie diesbezüglich auf dem Laufenden.

Einen vorzüglichen Lesespaß wünscht Ihnen

Ralf Flierl,

Chefredakteur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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