SIW 24/2018: Rocketmen
Erst vor wenigen Monaten nannte US-Präsident Donald Trump den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un einen „kleinen Raketenmann“, wohl auch in dem Bewusstsein, dass er selbst ein ganz großer Raketenmann ist.
Erst vor wenigen Monaten nannte US-Präsident Donald Trump den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un einen „kleinen Raketenmann“, wohl auch in dem Bewusstsein, dass er selbst ein ganz großer Raketenmann ist.
Schon wieder müssen wir uns prominent mit einem der großen Vorzeigeunternehmen dieser Tage beschäftigen. Facebook ist nicht unbedingt in der Krise, wohl aber in der Kritik. Das US-Unternehmen war Datenschützern in der Vergangenheit schon mehrfach wegen seiner ungehemmten Daten-Sammelwut unangenehm aufgefallen.
Im aktuellen Smart Investor 2/2018 haben wir „Das Große Bild“ (S. 40ff.) unter den Titel „Sturmwarnung!“ gestellt. Die Sturmwarnung wird in Deutschland entlang der Küsten gegeben, wenn, genau, wenn ein Sturm heraufzieht. Bei der ersten Sturm(vor)warnung wird dieser Sturm regelmäßig noch nicht vor Ort sein, allerdings ist er meist nahe genug, um eine solche Warnung zu rechtfertigen.
„Alternative Fakten“ ist es also, das Unwort des Jahres 2017. Wir hätten zwar eher auf „GroKo“ getippt, denn erstens kann das kaum noch jemand hören und zweitens ist es mit dem „Gro“ auch gar nicht so weit her.
Kaum jemand hätte wohl damit gerechnet. Mit dem Beschluss des US-Senates steht Donald Trump seit dem 2. Dezember kurz vor der Umsetzung eines seiner zentralsten Wahlversprechen. Eine groß angelegte Steuersenkung, die vor allem auf Ebene der Unternehmen ansetzt.
Was wurde über konjunkturelle Stimuli spekuliert, die mit dem Einzug von Donald Trump ins Weiße Haus die US-Konjunktur anschieben sollten. Rund acht Monate nach dessen Amtseinführung ist davon bislang wenig bis nichts zu erkennen. Wie die Zahlen der Federal Reserve zeigen, scheint die US-Wirstschaft auch keine Konjunkturprogramme zu benötigen.
Obwohl sich Vergleiche zwischen dem demokratisch gewählten Präsidenten der USA und der Diktatorendynastie Nordkoreas verbieten, finden sich in politischen Anführern immer wieder auch ähnliche Themen und Tendenzen wieder. Eine Gemeinsamkeit zwischen Donald Trump auf der einen und Kim Jong-un auf der anderen Seite könnte darin bestehen, dass sie zur Ablenkung von der Innenpolitik außenpolitische „Erfolge“ suchen.
Man kann Ereignisse auf verschiedene Art interpretieren. Das kurze Gastspiel von Trumps Kommunikationsdirektor Anthony Scaramucci wurde vom grundsätzlich gegen Trump eingestellten bundesdeutschen Medien-Mainstream umgehend als weiterer Beleg für dessen Unfähigkeit interpretiert. Auch mit Häme – die wohlfeile Währung jener, die nicht im Rampenlicht stehen – wurde wieder nicht gegeizt. In der Tat war Scaramucci einer äußerst „lebhaften Sprache“ zugetan, die hiesigen Journalist_innen, die ihr Handwerk überwiegend auf der Klosterschule gelernt zu haben scheinen, umgehend die Schamesröte ins Gesicht trieb.