Große Enteignung und disruptive Technologien

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Ralf Flierl,
Chefredakteur

Editorial 05/2024

Eine gar unerhörte These geht seit einigen Monaten durchs Internet. Die Rede ist von „The Great Taking“, einem Buch bzw. einer Videobotschaft eines ehemaligen Hedgefondsmanagers namens David Rogers Webb. Demnach existiert ein Plan, das ohnehin marode Finanzsystem bald crashen zu lassen und daraufhin eine große Enteignungsorgie zu starten. Freilich kursieren viele Verschwörungstheorien – aber Webb scheint irgendwie zu wissen, wovon er spricht. Zudem weist seine These etwa Parallelen mit der „Ice-Nine-Theorie“ von Jim Rickards auf, ebenso wie mit der mutmaßlich hierzulande geplanten Vermögensabgabe oder der Great-Reset-Bewegung: „Du wirst nichts besitzen und glücklich sein.“ Die Geschichte vom „Großen Nehmen“ ist irritierend und spannend zugleich, und man sollte auf jeden Fall davon gehört haben. Ralph Malisch hat die schwierige Materie, die mit viel Fachchinesisch daherkommt, gut verständlich und lesbar ab S. 16 dargestellt und mit den anderen Theorien abgeglichen.

Erstmalig erstrecken sich in dieser Ausgabe die „Löcher in der Matrix“ auf zwei Seiten (S. 38/39): Denn es handelt sich hierbei gemäß Ihrem Feedback um eine der beliebtesten Rubriken im Heft. Zudem nimmt der Stoff, der einer Besprechung in diesem Absurditäten-Sammelsurium „würdig“ ist, zuletzt exponentiell zu. Lassen Sie sich diesen Lesespaß nicht entgehen: Sie werden eine Achterbahnfahrt zwischen Wutanfällen und Lachattacken erleben! Sollen wir diese Rubrik eher auf einer Seite wie bisher oder doch eher auf zwei Seiten wie aktuell behandeln? Über Ihr Feedback freuen wir uns.

Sogenannte disruptive Technologien sorgen an den Börsen für großes Auf und manchmal auch für Ab. Welches könnten zukünftig solche möglichen „Breakthrough Technologies“ sein, denen man zutrauen darf, dass sie sich durch die etablierten Märkte geradezu hindurchfräsen und technologische Durchbrüche erzielen? In seinem Gastbeitrag ab S. 6 stellt der frühere Fondsmanager Gerd Kirsten seine einschlägigen Favoriten vor und nennt dabei auch Unternehmen, welche diese Themen schon heute bearbeiten.

Nachdem wir den regelmäßigen Abdruck unseres Aktienmusterdepots im Heft aus Platz-, Kosten- und Aktualitätsgründen eingestellt hatten, äußerten einige Leser Unmut. Zwar wird das Depot in ausführlicherer Form auch weiter kommentiert, aber eben online – jeden Mittwochabend. Bisweilen werden wir jedoch weiterhin die Rubrik in das Heft integrieren, so in der vorliegenden Ausgabe auf S. 56. Hier nur so viel: Das Depot nimmt 2024 eine bemerkenswerte Entwicklung.

Familiengesellschaften ticken – im Optimalfall – ziemlich anders als rein managergeführte Firmen. Was die genauen Unterschiede sind und wie sich das konkret an Unternehmensbeispielen beobachten lässt, darüber klären zwei Beiträge ab S. 10 auf. Edelmetallaktien, die vom Bullenmarkt bei Gold und Silber profitieren dürften, werden ab S. 43, unterbewertete chinesische Tech-Giganten ab S. 48 und drei deutsche Wachstumsstars ab S. 52 beleuchtet.

Zudem warten noch viele weitere spannende Themen auf Sie – z.B. zu Wikipedia (S. 20), Demokratie (S. 24), Bitcoin (S. 58), Elektromobilität (S. 22) und der Börsenregel „Sell in May“ (S. 226).

Eine anregende und informative Lektüre wünscht

Ralf Flierl


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