Aktien-Musterdepot 06/2022: Rutschpartie
Nachdem wir bis Ende April noch auf eine klare Outperformance zum DAX gekommen waren, hat sich dieser Vorsprung inzwischen komplett aufgebraucht.
Nachdem wir bis Ende April noch auf eine klare Outperformance zum DAX gekommen waren, hat sich dieser Vorsprung inzwischen komplett aufgebraucht.
Unser erklärtes Ziel im Musterdepot ist es, während Korrekturen oder Baissephasen weniger als der Gesamtmarkt zu verlieren. Dafür sind wir bereit, in „guten“ Börsenjahren auf einige Prozentpunkte Performance zu verzichten.
Diese Stärke haben wir insbesondere unseren Engagements im Edelmetallbereich zu verdanken. Die monatelange Underperformance wird nun allmählich zur Stärke. Gold ist als sicherer Hafen in Krisenzeiten gefragt. Ebenfalls positiv entwickelten sich mit Ausnahme von Micron Technologies unsere Positionen am US-Aktienmarkt – mehr dazu lesen Sie weiter unten.
Das Umfeld ist derzeit alles andere als freundlich. Zu den bereits länger anhaltenden Inflations- und Zinsängsten kamen in den vergangenen Wochen die militärischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine bzw. dem Westen hinzu. Die Lage könnte jederzeit eskalieren, was die ohnehin große Risikoaversion der Investoren noch einmal verstärkte.
Gleichwohl stellt uns ein Rückgang um 5% im Monatsvergleich natürlich nicht zufrieden, zumal sich unsere Benchmark, der DAX, insgesamt doch sehr stabil präsentierte. Hier wirkte sich einmal mehr die sehr valuelastige Zusammensetzung des Index positiv aus. Wir können dagegen auf unsere Edelmetallwerte verweisen, welche die Depotperformance stabilisierten. Mit Ausnahme von Amazon und VERBUND sind wir ohnehin kaum in fundamental hoch bewerteten Aktien investiert.
Sah es im Vormonat noch nach einem recht ruhigen Jahresausklang für die Märkte aus, so hat Omikron diese Pläne inzwischen durchkreuzt. Wir haben auf die neuen Entwicklungen reagiert und zwecks Absicherung einen DAX-Short in das Musterdepot aufgenommen. Diese Position würden wir sofort auflösen, falls die Börsen ihren Aufwärtstrend dynamisch fortsetzen sollten. Der Winter könnte aber zunächst noch etwas ungemütlich werden.
Kommt sie oder kommt sie nicht, …… eine dauerhaft höhere Inflation? Der Anstieg der Verbraucherpreise ist u.a. eine Folge der wirtschaftlichen Erholung und von Sondereffekten im Zusammenhang mit COVID-19; über deren Dauer herrscht Ungewissheit. Auch in der WirtschaftsWoche vom 25.6.2021 wurde dies thematisiert. Im Beitrag „Da helfen nur Warren Buffett und Rohstoffe“ ging es darum, ob die höhere Inflation ein nur temporäres oder ein dauerhaftes Phänomen ist.
Am 15.8.1971 schloss US-Präsident Richard Nixon das „Goldfenster“ (siehe dazu auch unser Interview mit Dimitri Speck auf S. 58) und beendete damit das 1944 von den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs geschaffene Währungssystem von Bretton Woods.