„Wo alle dasselbe denken, wird nicht viel gedacht.“

Bild: © sean – stock.adobe.com

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Editorial 01/2024

Ralf Flierl,
Chefredakteur

Vom legendären bayerischen Komiker Karl Valentin ist dieser Spruch überliefert, der in seiner genialen Kürze und auch Würze sehr viel über eine Gesellschaft sagt, die sich auf Abwegen befindet. Offenbar war dies damals zu seinen Lebzeiten so – Valentin verstarb 1948 – und ist meiner bescheidenen Wahrnehmung nach heute nicht anders.

So toben nicht weit von Kerneuropa mittlerweile zwei brutale Kriege, deren Ende nicht abzusehen ist – und unsere Politiker wie auch weite Teile der Medien haben nichts anderes im Sinn, als Friedensverhandlungen überhaupt nicht in Erwägung zu ziehen und in Form neuer Waffen weiter Öl ins Feuer zu gießen. Wie wäre es denn mit „ein bisschen Frieden“? So trällerte einst die Schlagersängerin Nicole. Lang ist’s her, nämlich 41 Jahre, als sie damit 1982 den Grand Prix Eurovision de la Chanson, also den heutigen Eurovision Song Contest (ESC), gewann. Die aktuellen Preisträgerlieder sind bei Weitem brachialer – und Deutschland rangiert dort schon lange nicht mehr unter den Top 20 (von insgesamt 26 Plätzen).

An einigen Stellen in dieser Ausgabe werden Sie feststellen, dass wir den Denkhorizont etwas weiter spannen, als Sie das von den Hauptstrommedien gewohnt sind. Das könnte z.B. beim Interview mit Michael Ballweg der Fall sein. Der ehemalige Unternehmer und Gründer der Querdenken-Bewegung denkt, wie es der Name schon sagt, gerne und viel quer. Was er in den letzten vier Jahren so alles erlebt hat und welche Schlüsse er daraus zieht, trägt definitiv zur Erweiterung des Debattenraums bei (ab S. 56).

Wie in jeder Jahresendausgabe finden Sie natürlich auch dieses Mal unsere Einschätzung der Märkte für das kommende Jahr – so werden Sie bei diesem Kapitalmarktausblick sicherlich den einen oder anderen Aha-Effekt erleben (ab S. 32). Traditionell bitten wir zudem unsere Redakteure um die Vorstellung ihrer persönlichen Anlagefavoriten für 2024. Insgesamt zwölf Tipps finden Sie auf den Seiten 6 bis 13. Eine ganze Textstrecke beschäftigt sich auch mit dem Thema Edelmetalle im Jahr 2024 (S. 41 bis 46).

Value und Tech schließen sich einander nach landläufiger Meinung eher aus. Dass beides zusammen doch vorkommen kann, lesen Sie in unserer Value-Rubrik auf S. 48. „Der Value Zug nimmt weiter Fahrt auf.“, sagen Felix Schleicher und Markus Walder im Interview auf S. 30. Deren LF-MMT Global Value Fonds wurde übrigens jüngst im Ranking der weltweit anlegenden Aktienfonds in Deutschland, berechnet vom Handelsblatt Research Institute, der erste Platz zuteil.

Zudem finden Sie in diesem Heft Artikel zur „Lebensunternehmerkonferenz“ auf Usedom (S. 14), zu den häufigsten Fragen unserer Leser 2023 (S. 17), zum sogenannten Aufmerksamkeitseffekt (S. 24), zum Potenzial des Rohstoffs Uran (S. 50) und zu ETFs (S. 26). Da gefälschte Edelmetallmünzen wohl in immer größeren Zahlen im Umlauf sind, beschäftigen wir uns damit in der Rubrik „Kapitalschutz“ (S. 22) und stellen einen Sensor für den Hausgebrauch vor, um den Fake vom Original zu unterscheiden. Eine Idee für ein Weihnachtsgeschenk?

Smart Investor unterstützt schon seit vielen Jahren die Mopani-Stiftung für Waisenkinder in Mittelamerika. Einen Bericht dazu vom Gründer Dr. Bernd Jäger finden Sie auf S. 62.

Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Jahresausklang und einen guten Start in das neue Jahr.


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