SIW 40/2019: Goldener Handschlag?!

ei den österreichischen Nationalratswahlen ging das Kalkül von Alt- und vermutlich Neukanzler Sebastian Kurz auf. Die ÖVP fuhr einen historischen Wahlsieg ein und deklassierte sowohl den alten Koalitionspartner FPÖ als auch die SPÖ. Im Zuge des weltweiten Klima-Hypes schafften die Grünen mit einem Traumergebnis den Wiedereinzug ins Parlament. Die Alternative wäre seinerzeit gewesen, mit der Ibiza-geschüttelten FPÖ die reguläre Legislaturperiode zu Ende zu bringen, was letztlich auch auf Kurz und die ÖVP hätte abfärben können. Merke: Für einen populären Politiker sind Neuwahlen immer attraktiv.

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SIW 39/2019: Wiederwahl oder Amtsenthebung?

Nach einem turbulenten August war in den Handelskrieg zwischen den USA und China zuletzt etwas Ruhe eingekehrt. Donald Trump hatte sich versöhnlich gezeigt und für Ende September angekündigte Zölle auf Waren im Wert von 250 Mrd. USD auf den 15. Oktober verschoben. Er wolle damit „ein Zeichen des guten Willens“ setzen und komme Premier Xi entgegen, immerhin feiert die Volksrepublik im Oktober ihr 70 jähriges Bestehen. Es dürfte jedoch nicht ganz uneigennützig gewesen sein. Trump muss völlig klar gewesen sein, dass sein Twitter-Gepolter im August eine enorme Belastung für die Börsen darstellte.

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SIW 38/2019: Tagesgespräch

Als am Wochenende die saudi-arabischen Ölanlagen in Abkaik und Churais durch einen Drohnenangriff schwer beschädigt wurde, konnte man ahnen, dass dies den Ölpreis erheblich antreiben würde. Überraschend war alleine das Ausmaß des Anstiegs. Alleine der WTI-September-Future wurde am Montag in der Spitze um rund 10 USD bzw. knapp 20% nach oben katapultiert. Es stimmt schon, die Anlagen sind für die saudi-arabische Erdölförderung – und damit auch für das Weltölangebot – von großer Bedeutung und die Schäden sind erheblich. Dass deshalb sämtliches Öl der Welt über Nacht knapp ein Fünftel mehr wert geworden war, entpuppte sich dann aber schon am gestrigen Dienstag als eine Überreaktion. Wie so häufig, wenn ein Ereignis die Schlagzeilen beherrscht, verengt sich die Perspektive der Marktteilnehmer auf diesen einen Aspekt, der dann entsprechend überproportional in die Preisbildung einfließt.

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Aktien-Update: Gazprom

In den letzten Wochen ist es etwas ruhiger um den russischen Rohstoffmulti Gazprom geworden. Erst im Frühjahr hatte die Aktie jedoch eine fulminante Rally hingelegt. Immerhin kündigte das Unternehmen die Ausschüttung einer Rekorddividende von umgerechnet 0,5040 USD je ADR an, die den Aktionären im August tatsächlich zufloss. Der warme Geldregen hat die Aktie in den Fokus vieler Anleger rücken lassen, die Gazprom und die operativen Fortschritte des Unternehmens zuvor jahrelang übersehen hatten.

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SIW 37/2019: Alte weise Männer

Nachdem der Goldpreis seit Juni praktisch nur eine Richtung kannte und von rund 1.300 USD/Feinunze in der Spitze um mehr als 250 USD/Feinunze zulegte, befindet sich der Markt aktuell im Korrekturmodus. Das wäre an sich nicht ungewöhnlich. Auch große Trends werden immer wieder einmal von Korrekturen unterbrochen. Die Besonderheit des Goldmarktes ist eher dessen mediale Begleitung: Wäre der DAX in nur drei Monaten um knapp 20% gestiegen, hätten sich die professionellen Marktbeobachter vermutlich mit immer höheren Kursprognosen gegenseitig überboten.

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SIW 36/2019: Spielernaturen

Kritik für Kritikunfähige Sehr zum Leidweisen jener Menschen, die einfach nur vernünftig leben und wirtschaften wollen, hat sich die Politik wieder einmal in den Vordergrund gespielt und macht keinerlei Anstalten, die große Bühne in absehbarer Zeit zu verlassen. Jüngster Anlass waren die Landtagswahlen vom vergangenen Wochenende. Da zeigten sich ernsthaft Leute geschockt über den Wahlausgang und man mag sich schon fragen, auf welchem Stern die bis zum Sonntag eigentlich gelebt haben? Denn weder die Wahlergebnisse und schon gar nicht die Reaktionen von Medien und Parteien waren in irgendeiner Weise unvorhersehbar oder gar originell. Besonders die Nachlese folgt einer fixen Dramaturgie. Lässt sich auch nur ein bisschen Honig aus dem Ergebnis saugen, klingt das in etwa so: „Bei Erstwählerinnen mit mittlerem Schulabschluss in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern konnten wir klar punkten und fühlen uns in unserem Ansatz deutlich bestätigt.“ Wo nicht einmal eine nachträglich per Datamining herausgefilterte Splittergruppe identifizierbar ist, folgt die Analyse ebenfalls einem allgemein akzeptierten Muster: Milde Verluste liegen demnach meist daran, dass man die eigenen, alternativlos grandiosen Inhalte, den Wählern einfach noch nicht richtig vermitteln konnte. Das ist jene milde Form der Selbstkritik, der auch Kritikunfähige in schwachen Stunden zustimmen können. Konsequenterweise skandierte das grüne Fußvolk denn auch im Hintergrund einer Fernsehübertragung das Lied der Partei („Die Partei, die Partei, die Partei hat immer recht.“) – ein Lied das bekanntlich auch von SED-Anhängern gerne gesungen wurde, als deren Partei noch im alleinigen Besitz der Wahrheit war. Lediglich bei ganz schweren Niederlagen geht man dann den Ursachen doch etwas auf den Grund und … beschimpft die Wähler der anderen. Der Begriff „Verantwortung übernehmen“ galt früher als Synonym für einen unausweichlichen Rücktritt. Heute heißt es dagegen „Wir haben verstanden.“, was bedeutet, dass man gerne so weiterwursteln will wie bisher.

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SIW 35/2019: Gipfeln …

Man kann dem französischen Staatspräsidenten vieles vorwerfen, aber sicher nicht, dass er kein Händchen bei der Auswahl schöner Tagungsorte hätte. Als Ausrichter des hochsommerlichen G7-Gipfels wählte er das elegante Seebad Biarritz und schuf damit die Rahmenbedingungen für eine entspannte Arbeitsatmosphäre. Das war auch dringend nötig, denn die „Großen Sieben“ sind sich in vielen aktuellen Fragen so uneinig wie schon lange nicht mehr. Gegründet wurde dieser informelle Zusammenschluss der „größten Industrienationen des Westens“ bereits im Jahr 1975. Man sprach damals, nach Ölkrise und mitten im Kalten Krieg, in vielen Fragen mit einer Stimme und hatte ähnliche Themen/Probleme.

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Aktien-Update: Gazprom

In den letzten Wochen ist es etwas ruhiger um den russischen Rohstoffmulti Gazprom geworden. Erst im Frühjahr hatte die Aktie jedoch eine fulminante Rally hingelegt. Immerhin kündigte das Unternehmen die Ausschüttung einer Rekorddividende von umgerechnet 0,5040 USD je ADR an, die den Aktionären im August tatsächlich zufloss. Der warme Geldregen hat die Aktie in den Fokus vieler Anleger rücken lassen, die Gazprom und die operativen Fortschritte des Unternehmens zuvor jahrelang übersehen hatten.

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