Musterdepot + wikifolio – Update 26/2020
Unser Kauf von 75 Stück Shimano (WKN: 865682, akt. Kurs: 170,00 EUR) wurde am vergangenen Donnerstag zu einem Kurs von 177,00 EUR ausgeführt. Der Depotanteil beträgt 3,8%.
Unser Kauf von 75 Stück Shimano (WKN: 865682, akt. Kurs: 170,00 EUR) wurde am vergangenen Donnerstag zu einem Kurs von 177,00 EUR ausgeführt. Der Depotanteil beträgt 3,8%.
Wäre der Fall Wirecard(s) ein Roman, man hätte manches wohl als ziemlich unwahrscheinlich und konstruiert abgetan. Das Unternehmen war in Rekordzeit bis in den DAX aufgestiegen und zählt – Stand: heute – auf dem Papier noch immer zum erlesenen Kreis der 30 deutschen Blue Chips. Faktisch hat Wirecard in diesem Kreis allerdings nichts mehr zu suchen. Der Gründer und langjährige Chef, Markus Braun, war letzte Woche zurückgetreten und zwischenzeitlich sogar verhaftet worden. Aktuell befindet er sich gegen Kaution auf freiem Fuß. Der beispiellose Kurssturz der Aktie wurde durch die Weigerung der Prüfungsgesellschaft EY ausgelöst, den Jahresabschluss 2019 zu testieren. Es geht um zwei Saldenbestätigungen über Bankguthaben in Höhe von 1,9 Mrd. EUR bei denen Täuschungsabsicht vermutet wird. Der abstürzende Aktienkurs bestätigte all jene, die das Unternehmen seit Jahren für dubios hielten, ohne allerdings einen konkreten Nachweis führen zu können. Mehrfach hatten in der Vergangenheit die Alarmglocken geschrillt, als gegen Wirecard Vorwürfe bezüglich Luftgeschäften, dubiosen Bilanzierungspraktiken und der bewussten Verschleierung seiner Aktivitäten erhoben wurden. Allerdings scheuten dann letztlich doch fast alle die Herkulesaufgabe einer Beweisführung, um in der offenbar bewusst komplex gestalteten Struktur von außen Transparenz zu schaffen.
In einem prinzipiell chaotischen Umfeld wie der Börse greifen Anleger und Spekulanten gerne nach jedem Strohhalm, der Orientierung verspricht. Mehr als bloße Strohhalme sind Großinvestoren vom Schlage Warren Buffett oder Ray Dalio. Sie sind die Felsen in der Brandung, die über viele Jahrzehnte bewiesen haben, dass sie so manchem Börsensturm trotzen konnten. Wie praktisch auf jedem Gebiet, ist es auch an der Börse ein guter Ansatz, sich die Besten des Faches zum Vorbild zu nehmen. Zwar werden die wenigsten direkt in deren Fußstapfen treten können, aber lehrreich ist es allemal, wie die Koryphäen denken, argumentieren und vor allem handeln.
Japan hat es nicht unbedingt besser als andere Länder, auch wenn das Land die Covid19-Verbreitung vergleichsweise schnell in den Griff bekommen hat. Das mit der Weltwirtschaft hochvernetzte Land ist aber auch in erheblichem Umfang von den globalen Lockdown-Maßnahmen und Einschränkungen betroffen. Allerdings springen die Japaner, die schon heute die höchste Verschuldung aller Industrieländer im Vergleich zum BIP aufweisen, ausgesprochen unbefangen mit geld- und fiskalpolitischen Stimulierungsmaßnahmen in die Bresche, wenn die Wirtschaft wieder einmal lahmt. Das tut sie im Land der aufgehenden Sonne – von kurzen Unterbrechungen abgesehen – eigentlich seit dem Platzen der Immobilien- und Aktienblase im Jahr 1989.
Bevor wir uns den Aktienmärkten widmen, erlauben Sie uns eine kleine Vorbemerkung zu den weltweiten Großdemonstrationen des vergangenen Wochenendes: Auch in Deutschland gingen mehrere zehntausend Menschen in Städten wie Berlin, Köln oder München gegen Rassismus auf die Straße. So weit, so gut. Denn ohne Frage ist das Demonstrationsrecht in einer repräsentativen Demokratie ein außerordentlich hohes Gut. Ein weiteres hohes Gut ist die Rechtsstaatlichkeit, die den Bürgern Gleichbehandlung und ein willkürfreies Handeln der staatlichen Organe garantieren soll.
Unser Verkauf von 350 Stück der Wheaton Precious Metals (WKN: A2DRBP, akt. Kurs: 34,34 EUR) erfolgte zu einem Kurs von 34,86 EUR am vergangenen Donnerstag zur Eröffnung in Frankfurt. Hintergrund dieses Verkaufs war, dass die Position mit einem Anteil von 12% über unserem selbstgesteckten Richtwert eines Depotanteils von max. rund 10% lag. Nun liegen wir wieder bei rund 8% Depotanteil und konnten mit dem Verkauf einen erklecklichen Gewinn von 98,4% realisieren. Ebenfalls am Donnerstag zur Eröffnung wurde unser Kauforder für 80 Stück Salesforce (WKN: A0B87V, akt. Kurs: 158,14 EUR) zu einem Kurs von 155,46 EUR ausgeführt. Der Depotanteil der Position liegt damit bei ca. 3,5% und verstärkt unser Engagement im High-Tech-Bereich.
Die deutschen Medien mühen sich seit Tagen redlich ab, die gewaltsamen Ausschreitungen, Brandschatzungen und Plünderungen in den USA als „Proteste gegen Rassismus“ zu framen, was in den USA ganz generell und unter Trump im Besonderen schon irgendwie nachvollziehbar sei. Trumps Amerika eben, der nun die Quittung für eine Politik der Spaltung ernte. Auslöser der landesweiten, schweren Unruhen war bekanntlich der Tod des Afro-Amerikaners George Floyd.
Seit Drucklegung des Smart Investor 6/2020 hat der DAX eine fulminante Aufwärtsbewegung (+11,1%) hingelegt. Naturgemäß kann unser Musterdepot (+0,7%) in solch einer Euphorie-Phase nicht mithalten – dies ist unserer glättenden, nachhaltigen Anlagestrategie geschuldet, die eben gerade nicht auf kurzfristige Performance ausgerichtet ist. Damit verzichten wir zwar in Hochphasen auf Performancepunkte, kommen aber gleichzeitig in Crashphasen nicht so stark unter die Räder. Ein Blick auf die Jahresperformance scheint uns recht zu geben: Während der Dax ein Minus von rund 7% aufweist, liegt unser Musterdepot „nur“ 2,4% hinten – was natürlich ausbaufähig ist!
Diese Woche hätte eigentlich eine weitere Bund-Länder-Runde in Sachen Corona stattfinden sollen. Aber schon im Vorfeld war aus dem Umfeld der Kanzlerin zu hören, dass Merkel sich das vorerst nicht mehr antun wolle. Ja, was will man machen, wenn die Kanzlerin keinen Bock hat?! Schon Kanzleramtschef Braun war mit seinen Bemühungen im Wesentlichen gescheitert, eine gemeinsame Linie der Länderchefs festzuzurren. Angesichts einer täglich rückläufigen Bedrohungslage war die Bereitschaft zu einem gemeinsamen Handeln jedoch gering. Die Pole bildeten der thüringische Regierungschef Ramelow (Die Linke), der den Lockdown wohl am liebsten sofort beendet hätte, und Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU), der jene als „im besten Fall naiv“ bezeichnete, die so etwas forderten. Die Schere zwischen den verschiedenen Corona-Regelungen der Bundesländer wird sich also öffnen.
Mit unserer aktuellen Positionierung sind wir weitestgehend im Reinen. Allerdings werden wir sehr genau beobachten, welche Titel an der aktuellen Erholungsbewegung nicht, oder nur unterproportional teilnehmen. Hier werden wir entsprechend in den nächsten Wochen dann auch die Pferde wechseln.